20 Jahre „Bio-PartnerInnen. Rund um die Welt“


Hochwertige Lebens- und Genussmittel, von Kleinbäuerinnen und -bauern biologisch produziert, fair gehandelt. Das braucht es regional und global.
„Die Internationalisierung der Landwirtschaft mit immer größeren Strukturen, fallenden Grundstoffpreisen und daraus resultierendem Bauernsterben ist eine unerfreuliche Gemeinsamkeit zwischen Bio-Bauern und Bio-Bäuerinnen in Österreich und jenen im Süden,“ stellte vor gut zwei Jahrzehnten Peter Stiegler, Mitarbeiter beim damaligen Ernte-Verband fest. Anlass war die Bekräftigung einer Partnerschaft zwischen dem österreichischen Verband der Bio-Bauern und -bäuerinnen und der EZA Fairer Handel als kräftiges Zeichen für eine umwelt- und menschengerechte Landwirtschaft weltweit.
Sich dafür stark zu machen, dass Kleinbäuerinnen und -bauern, egal wo auf der Welt, die Chance haben, von ihrer Arbeit menschenwürdig zu leben, ist ein Anliegen, das EZA Fairer Handel und Bio-Austria verbindet. Mit den natürlichen Ressourcen schonend umzugehen, Arten- und Sortenvielfalt zu erhalten, dafür zu sorgen, dass der Boden fruchtbar, Luft und Wasser sauber und Menschen gesund bleiben – dieses Verständnis von zukunftstauglicher Landwirtschaft schlägt eine Brücke von biologisch wirtschaftenden LandwirtInnen in Österreich zu jenen in weit entfernten Weltgegenden. Zum Beispiel nach Mexiko, wo vor über 30 Jahren die Geschichte des Kaffee Orgánico begonnen hat. Als erster biologisch produzierter Kaffee aus Fairem Handel wurde er Beispiel gebend. „Wir haben kein Recht, die Natur zu verschmutzen, weil auch unsere Kinder einmal davon leben wollen,“ so das Credo einer der Kooperativen. Diese sind heute nicht nur vom Klimawandel betroffen, sondern leisten durch ihre Art der Landwirtschaft auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.
Den Rohkaffee importiert die EZA Fairer Handel direkt von Kleinbauerngenossenschaften. Sie profitieren von langjährigen und fairen Handelsbeziehungen und erzielen höhere Preise und Prämien für ihre hochwertigen Arabica-Bohnen, derzeit rund das Doppelte dessen, was für Hochlandkaffees auf dem Weltmarkt geboten wird. Denn die Preise für Rohkaffees sind eingebrochen. Wenn die Weltmarktpreise so niedrig sind, können die Bauern und Bäuerinnen ihre Kosten nicht mehr decken. Sie geben auf und wandern ab, durch Fairen Handel sind die Bauern sicherer.
Andrea Reitinger, EZA Fairer Handel