Aktuelle Entwicklungen im Bio-Zuckerrübenanbau

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Eine private Informations- und Meldeplattform und ein Unterstützungsprogramm der Agrana sollen den Anbau 2019 erleichtern.

In Österreich werden seit zehn Jahren Bio-Zuckerrüben angebaut. Die Nachfrage konnte meist nicht zur Gänze bedient werden. Für die Saison 2018 war das Ziel, eine Anbaufläche von 2000 ha zu erreichen, abgeschlossen wurden Anbauverträge für 1700 ha.

Die Anbausaison 2018 war schwierig, Hitze und Trockenheit ab Anfang April im Norden und Osten Österreichs und eine noch nie dagewesene Population an Schädlingen wie Rübenderbrüssler und Rübenerdfloh hatten einen Ausfall von 70 % zur Folge. Oft wurde auch der Zweitanbau sofort wieder abgefressen, so dass heuer nur noch 550 ha Bio-Zuckerrüben zur Ernte kamen.

Rübenrüssler Website

Stefan Romstorfer, Bio-Landwirt, hat sich als Leidgeplagter gemeinsam mit seinem Vater eine Austausch- und Meldungsplattform für die Zuckerrüben-Bauern überlegt, welche er dann programmiert hat.

Die „Rübenrüssler Website“ ist eine Online-Plattform, auf der man mit anderen Bauern schnell und übersichtlich Informationen rund um Sichtungen des Rübenrüsselkäfers auszutauschen kann.
Ohne Anmeldung und mit nur sehr wenigen Klicks können drei wichtige Informationen rund um den Rüben-Anbau eintragen werden:

  • Anbau: Wo und wann wurde wieviel angebaut
  • Sichtung: Wo und wann wurden wie viele Rübenrüsselkäfer gesichtet
  • Maßnahmen: Welche Maßnahme wurde gegen den Käfer gesetzt und wie gut war sie wirksam

Romstorfer und sein Vater möchten damit den Austausch unter den Bio- aber auch unter konventionellen Bauern fördern und eine kompakte und zentrale Anlaufstelle für Sichtungen des Rübenrüsselkäfers anbieten.
„Denn nur wenn man rechtzeitig und vorausschauend handelt, hat man eine Chance, den Käfer in der nächsten Saison zu bekämpfen. Dabei sind die Feldkontrolle und umfassende Informationen ein wichtiges Werkzeug“, so der BIO AUSTRIA Bauer.

Agrana: Heimischer Rübenzucker für Österreich

Die Zuckerrübe ist für biologische Ackerbaubetriebe nämlich trotz ihrer Ansprüche an Boden und Anbaumanagement eine sehr interessante Kultur, da sie bei erfolgreichem Anbau und Kulturführung sehr gute Deckungsbeiträge bringt. Auch pflanzenbaulich bietet sie als Tiefwurzler und Hackfrucht einige Vorteile. Neben Bio-Rübenzucker aus österreichischer Erzeugung, der am Markt sehr gefragt ist, fallen zudem sehr wertvolle Nebenprodukte wie Bio-Trockenschnitte und Bio-Rübenmelasse an, die in der Tierfütterung eingesetzt werden.

Auch der heimische Zucker-Stärke-Frucht Konzern Agrana steht voll hinter dem Projekt „Bio-Rübenzucker aus Österreich“ und möchte dieses weiter ausbauen. Im kommenden Jahr soll die Bio-Rübenfläche auf 2500 ha ausgeweitet werden.

Als Anreiz für Bäuerinnen und Bauern, den herausfordernden Biorübenanbau zu wagen, bietet Agrana ein vorteilhaftes Preismodell und weitere Unterstützungsmaßnahmen:

  • Der Biorübenpreis 2019 soll zumindest etwa 100 €/Tonne netto betragen, bzw. 98 €/Tonne ohne ÖZVG- Lieferrecht.
  • Agrana garantiert die Abnahme sämtlicher Bio-Rüben zu geregelten Preisen und bei pünktlicher Bezahlung.
  • Agrana übernimmt die Verladekosten i.H.v. 1,30 €/Tonne.
  • Agrana stellt modernste Saat- und Hacktechnik zur Verfügung.
  • In Zusammenarbeit mit Agropersonal werden bis zu vier Ernteflieger inklusive Personal vermittelt.
  • Agrana gewährt Biorübenkontrahenten den vergünstigten Bezug von Carbokalk und Bioagenasol.

Zudem plant die Agrana den Anbau von Bio-Rübe unter verrottbarer Bio-Mulchfolie gemeinsam mit dem Partner Agro-Janssen.

Weiterführende Informationen:

Rübenbrüsseler Homepage

Agrana Zucker GmbH

Folder: Agrana Bio-Zuckerrübe
T 02272/602 113 11
E

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