Befragung der Kommission zur GAP noch ein Monat offen

© BIO AUSTRIA/Stephanie Golser

Grabmann ruft zur Teilnahme auf: Chance auf Mitgestaltung der Landwirtschafts-Politik nutzen – Kurswechsel in der Agrarpolitik dringend notwendig.

Am 02. Mai läuft die im Rahmen der öffentlichen Konsultation Umfrage der Europäischen Kommission zur künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union aus. „Es bleibt nun noch knapp ein Monat Zeit, um an der öffentlichen Befragung teilzunehmen und damit an der Meinungsbildung der Kommission in Bezug auf die künftige Ausgestaltung der Landwirtschaft aktiv mit zu wirken“, betont BIO AUSTRIAObfrau Gertraud Grabmann.

Entwicklungen wie der Preisverfall im Milch- und Schweinebereich in jüngster Vergangenheit, welcher existenzielle Krisen für zahlreiche bäuerliche Betriebe zur Folge hatte, zeigen, dass fundamentale Änderungen in der EU-Agrarpolitik notwendig sind. Zudem werden immer öfter Grenzen der ökologischen Tragfähigkeit erreicht. „Das sind Symptome eines an sich kränkelnden Agrarsystems, das so rasch wie möglich einen Kurswechsel benötigt. Wir müssen weg von der einseitigen Orientierung an der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, hin zu einer auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit ausgerichteten Agrarpolitik“, so Grabmann weiter.

BIO AUSTRIA fordert, dass für die GAP nach 2020 ein Systemwechsel eingeleitet wird: die öffentlicher Gelder der GAP müssen zukünftig konsequent für die Abgeltung von Leistungen eingesetzt werden, welche die Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft erbringen. „Anstatt wie bisher weiter den Großteil der EU-Mittel für pauschale Zahlungen ohne Bindung an wirksame Nachhaltigkeits-Kriterien aufzuwenden, sollen in Zukunft die Bäuerinnen und Bauern für die Bereitstellung gesellschaftlicher Leistungen honoriert werden, welche die Gesellschaft dringend benötigt und die über den Produktpreis nicht abgegolten werden – etwa dauerhaft fruchtbare Böden, sauberes Wasser, Klimaschutz, Tierschutz, Artenvielfalt sowie sozio-ökonomische Aspekte“, betont die BIO AUSTRIAObfrau.

Ein solcher Paradigmenwechsel würde eine Win-Win-Situation bedingen: Die Gesamtgesellschaft profitiert durch die von den Bäuerinnen und Bauern erbrachten Leistungen zum Erhalt der notwendigen Lebensgrundlagen, und diese bekommen durch die Honorierung der Maßnahmen ein zusätzliches ökonomisches Standbein. „Das ist notwendig, um die kleinstrukturierte, bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten, und damit die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln nachhaltig zu sichern“, bekräftigt Grabmann.

„Von der Möglichkeit, an der Befragung der EU-Kommission teilzunehmen, sollten nicht nur die Bäuerinnen und Bauern, sondern darüber hinaus auch die interessierte Öffentlichkeit Gebrauch machen. Schließlich geht es hier um ein Thema, das für die gesamte Gesellschaft von höchster Relevanz ist“, ruft Grabmann abschließend zu einer breiten Teilnahme auf.

Service:

BIO AUSTRIA stellt unter staging.BIO AUSTRIA.at/gap-konsultation für alle an der Befragung Interessierten einen kommentierten Fragebogen als Orientierungshilfe zum Download zur Verfügung.

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  • Markus Leithner MSc.

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