Bio Austria Tirol Vollversammlung 2022

Am Montag, den 25. April 2022, fand die jährliche Vollversammlung von Bio Austria Tirol nach zwei Jahren erstmals wieder in Präsenz in der LLA Rotholz statt.
Bericht der Bio Austria Tirol Obfrau Christina Ritter
Eröffnet wurde die Versammlung durch Bio Austria Tirol Obfrau Christina Ritter. Diese wies auf die Leistungen der Biolandwirtschaft hin und hob den seit 2007 bestehenden Zertifikatslehrgang „Bodenpraktiker“ als Erfolgsbeispiel für die Vermittlung von Wissen rund um den richtigen Umgang mit Boden hervor. Gleichzeitig stellte sie fest, dass auf den Biolandbau aufgrund des Klimawandels, des Bodenverbrauchs und der Abnahme der Artenvielfallt auch große Herausforderungen warten. Nichts desto trotz sei die Biolandwirtschaft am richtigen Weg: „Wir können sagen, dass wir unseren Beitrag für die Umwelt leisten.“ Es gelte vor allem, nicht die Motivation zu verlieren, denn: „Jede aufgelassene Betriebsstätte ist eine zu viel.“
Bericht des Geschäftsleiters Maximilian Gritsch
Es folgte ein Bericht des Geschäftsleiters Maximilian Gritsch über Leistungen und Projekte des vergangenen Jahres. Neben insgesamt 855 Beratungen und diversen Bildungsveranstaltungen konnten mit Projekten wie einem neuen Werbefilm oder der Bio-Woche Tirol auch wieder Akzente im Bereich der Konsumentenbildung gesetzt werden.
Bericht der Rechnungsprüfer
Ebenfalls zufriedenstellend fiel der Bericht über die Finanzen sowie jener der Rechnungsprüfer Georg Piegger und Heinrich Perwög aus. Auf Antrag der Rechnungsprüfer wurden der Vorstand sowie die Geschäftsleitung einstimmig entlastet.
Grußworte der Bio Austria Bundesobfrau Gertraud Grabmann
Über ÖPUL neu sowie die neue EU-Bioverordnung berichtete Bio Austria Bundesobfrau Gertraud Grabmann. Für die Zukunft erkannte Grabmann neben Herausforderungen auch viele Chancen. Gerade in den letzten Wochen habe sich gezeigt, welchen Vorteil es bietet, als Bio Austria Betrieb nicht von Importen aus dem Ausland abhängig zu sein. Dennoch dürfe die Klima- und Biodiversitätskrise nicht durch eine andere Krise ausgetauscht werden: „Es ist keine Zeit mehr, die Ökologisierung der Landwirtschaft auf die lange Bank zu schieben. Ohne Biodiversität, Insekten, Bestäubung und eine intakte Ökologie wird es keine Ernährungssicherheit geben.“ Eine Gefahr für die Biolandwirtschaft sah die Bio Austria Obfrau auch in einem neuen Verordnungsentwurf der EU-Kommission zum Einsatz von Gentechnik, der keine Deklarierungspflicht für sogenannte „Neue Züchtungsmethoden“ vorsieht. Bei diesen Methoden wird Erbgut, wenn auch ohne einspeisen artfremder DNA, verändert.
Weitere Grußworte
Für die gute Zusammenarbeit mit Bio Austria Tirol bedankte sich Bioalpin Geschäftsführer Björn Rasmus, der auch einen kurzen Einblick in die derzeit angespannte Preisgestaltung am Bio-Markt gab. Ebenfalls Grußworte an Bio Austria Tirol richtete Rudolf Hußl, Fachbereichsleiter Tier, Feld, Bio der Landwirtschaftskammer Tirol.
Gemeinschaftlicher Ausklang
Anschließend an die Vollversammlung nutzten die TeilnehmerInnen die Gelegenheit, bei einem gemeinsamen Abendessen Meinungen auszutauschen, Fragen zu stellen und neue Ideen anzusprechen.