Die Hochkultur unserer Bio-Lebensmittel


Im Vorfeld der Messe „bio ÖSTERREICH“, die am 5. und 6. November 2017 zum dritten Mal in Wieselburg stattfindet, wurde am 2. November 2017 bei einem Pressegespräch in Karlstetten am Biohof von Sabine und Rudi Maierhofer „BioPlatzl“ über aktuelle Entwicklungen im Bio-Bereich informiert.
Das Jahr 2017 war für BIO AUSTRIA ein überaus fruchtbares Jahr. „Unsere biobäuerliche Gemeinschaft, der Verband BIO AUSTRIA NÖ und Wien, konnte heuer bereits 230 neue Mitglieder begrüßen (auffällig dabei ist, dass über 50% davon Ackerbaubetriebe sind), womit wir in NÖ und Wien bereits bei knapp 3.500 Mitgliedern sind. Wenn man bedenkt, dass es im Jahr 1980 gerade einmal 17 Biobetriebe in unserem Bundesland gab, dann verdeutlicht das die Erfolgsgeschichte des niederösterreichischen Biolandbaus.
An dieser Stelle ein DANKE den BIO AUSTRIA-Biobäuerinnen und -Biobauern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Land NÖ, die diesen Erfolg ermöglichten“, freut sich Otto Gasselich.
⇒ Zahlen österreichweit: rund 23% der landwirtschaftlichen Flächen und etwa 22% aller Betriebe werden biologisch bewirtschaftet. Ende 2019 wird der Prozentsatz voraussichtlich österreichweit auf rund 25% ansteigen, somit wäre dann jeder 4. Hektar biologisch!
„Hochkultur“ und Bildung im Bereich Bio-Landbau
„Solche „Lorbeeren“ verwelken allerdings selbst in bester Bio-Qualität recht schnell. Darum heißt es für BIO AUSTRIA auch weiterhin, unsere vielen Arbeits- und Geschäftsfelder konsequent zu bestellen und in den Bundesländern und österreichweit immer wieder neue Impulse für eine ökologische, nachhaltige, zukunftsorientierte und vor allem zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung zu setzen “, so Otto Gasselich.
In diesem Zusammenhang ging Obmann Otto Gasselich auf das derzeit viel diskutierte Thema Bildung ein: Bei den vielen Diskussionen rund um diese wichtige Thematik hat sich eine Frage aufgedrängt, die vielleicht zu einem neuen Zugang in diesem Bereich führen könnte: „Warum nehmen wir neben der Hochkultur unserer Theater, Opern und Literatur nicht endlich die Hochkultur unserer Lebensmittel wahr? Österreich kann sich tatsächlich und vor allem im Biolandbau über eine besondere und europaweit einzigartige Hochkultur in der Lebensmittelerzeugung und -Veredelung freuen. Das ist eine Hochkultur, die wir mit möglichst vielen Menschen teilen sollten – UND als solche auch im Bildungswesen den jungen Menschen zugänglich machen sollten – ja, müssen. Und diese sowohl bei den landwirtschaftlichen Fachschulen als auch in den Pflichtschulen.“
⇒ Bisher erreicht: Die Bergbauernschule Hohenlehen ist bereits beim Grünland und in der Veredelung auf Bio ausgerichtet.
Auch andere Schulen haben schon eine Teilumstellung vorgenommen – als Beispiel sei die LFS Edelhof genannt.
Aktuell gibt es in der LFS Obersiebenbrunn eine Teilumstellung auf Bio beim
Ackerbau und der Viehwirtschaft.
An dieser Stelle sprach Otto Gasselich ein Danke an den NÖ Landesschulinspektor Karl Friewald aus: „der uns bei unseren Aktivitäten mit den landwirtschaftlichen Fachschulen immer unterstützt.
Mit dem „Francisco Josephinum“ in Wieselburg pflegen wir eine gute Zusammenarbeit.“
Und weiter: „Unser Ziel bei den Pflichtschulen ist es, dass Bio Schritt für Schritt in die Lehrpläne der öffentlichen Pflichtschulen aufgenommen wird.“
Bio in der Gastronomie
Zur Hochkultur der Lebensmittel sollte auch eine Hochkultur auf den Tellern der heimischen Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung gehören, ist Otto Gasselich überzeugt: „Gerade in diesem Bereich braucht es ein neues Qualitätsbewusstsein für mehr Bio-Lebensmittel, für eine klare und transparente Rückverfolgung der Lebensmittel bis hin zu den landwirtschaftlichen Betrieben und deren Produktionsweise – wie sie heute bereits unser BIO AUSTRIA-Standard anbietet und den Gastronominnen und Gastronomen zur Verfügung stellt.“ Denn gerade der Bereich der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung gehört heute zu den am stärksten wachsenden Sektoren in der Ernährung. Nach aktuellen Zahlen der Statistik Austria geben die Österreicherinnen und Österreicher bereits durchschnittlich 9% ihres Einkommens in der Gastronomie und Kantinen aus – was monatlich durchschnittlich 200 EUR sind. Mit dem starken Anstieg beim Außer-Haus-Konsum wächst allerdings auch die Unsicherheit bei den Konsumentinnen und Konsumenten hinsichtlich der Herkunfts- und Qualitätsversprechen der dabei angebotenen Lebensmittel.
„Darum möchten wir in diesem Bereich gemeinsam mit der Gastronomie neue Impulse setzen – und mit unserem BIO AUSTRIA-Standard ein zukunftweisendes Modell für die Konsumentinnen und Konsumenten schaffen“, so Otto Gasselich.
⇒ NÖ und Wien: 83 zertifizierte Bio-Gastronomiebetriebe – davon 18 BIO AUSTRIA-Gastronomiepartner
⇒ BIO AUSTRIA setzt sich für eine verpflichtende Bio-Zertifizierung in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung für die Sicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten ein.
Wie in den letzten beiden Jahren, wird auch heuer bei der BIO ÖSTERREICH der beste BIO AUSTRIA-Gastronomiebetrieb in Wieselburg gekürt.
„Wir würden uns heuer über einen Sieger aus Niederösterreich sehr freuen“, meint Otto Gasselich und bedankt sich abschließend beim Land NÖ für die Unterstützung des Biolandbaus in Niederösterreich und bei der Messe Wieselburg für die gute Zusammenarbeit.


