Einstreu und Raufutter automatisieren

© BIO AUSTRIA / Wlcek
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Der auf Schienen aufgehängte Roboter „JHminiStrø“ verteilt Stroh bis zu achtmal am Tag und legt Heu oder Silage ab. Seit wenigen Wochen wird er von der oö. Firma „Stallprofi“ vertrieben.

Das Einstreusystem „JHminiStrø“ besteht aus einem Schienensystem, einem Roboter und (bei Bedarf) aus verschiedenen Befüllstationen. Die Schienen werden oberhalb des Tierbereichs montiert. Benötigt werden daher etwa 1,2 bis 1,5 Meter Raumhöhe oberhalb der Tiere bzw. von Durchgängen. Es gibt Weichen und Kurven und sogar ein Hebesystem – damit können unterschiedlichste Grundrisse und Ställe bedient werden. Zwei Elektromotoren mit Batteriebetrieb treiben den Roboter leise an. Die erwünschte Programmierung erfolgt direkt am Gerät. Magnet-Blöcke auf den Schienen geben dem Roboter jene Zeichen, ab welchem Bereich er aufhören soll einzustreuen, die Richtung ändern muss etc. Es handelt sich überall um einfache, robuste Technik, die durch den Spritzwasserschutz auch in überdachten Ausläufen funktionieren sollte.

Roboter im Außenklimastall

Im Außenklimastall eines Milchviehbetriebs in Eberschwang (OÖ) ist ein „JHminiStrø 1500“ seit über einem Monat in Betrieb. Er fasst 1,5 m3 geschnittenes Stroh, das der Roboter entweder direkt in die Liegeboxen hinunterrieseln lässt oder mit Prallscheiben in eine Wartebox verteilt. Der Behälter ist 2,8 Meter lang und 1,5 Meter breit und wird mit einer Eigenbaulösung befüllt: Familie Maier hat einen gebrauchten Ladewagen und ein Förderband so mit dem Roboter kombiniert, dass sich beide beim Zurückkommen des Behälters automatisiert einschalten und Stroh nachliefern. Zwei optische Sensoren melden dem System, wann der Behälter leer bzw. voll ist.
Die Kosten betrugen für Kurven und Roboter etwa EUR 22.000,- und für die Selbstbaulösung zum Befüllen sowie die Laufschienen kamen zirka 4000,- dazu. Eine nicht ganz billige Lösung, also eher für größere (Bio-)Rinder- oder Schweinebetriebe interessant…

Geschnittenes Stroh problemlos einstreuen

Beim Besichtigungstermin überraschte uns die Länge des verwendeten Strohs: Auch „nur“ mit Ladewagen-Messern geschnittenes Material mit 8-10 cm Länge wird problemlos eingestreut. Mit diesem System kann man also Schweinen Beschäftigungsmaterial anbieten, das deutlich länger ist als Strohhäcksel – und zwar in großen Mengen! Ergänzend zum Einstreuen wäre auch eine Befüllung zum Beispiel mit Heu oder Kleegrassilage möglich. Das Einstreusystem könnte damit gleichzeitig eine Raufutter-Fütterungstechnik sein. Einzig die Befüllung müssen sich findige Bauern bzw. Bäuerinnen selbst überlegen. Denn die „JHminiStrø“-Befüllstationen erhöhen die Investitionskosten deutlich.
Informationen zum hier vorgestellten Einstreusystem bekommen Interessierte beim Ansprechpartner der Firma „Stallprofi“ Markus Blaimschein (Tel. 0676-4950875) oder beim deutschen Vertreter der Firma „JH Agro“ Thomas Franke (Tel. +49-151-17158946).

Webtipps:

Firma Stallprofi
Film mit Vorstellung des Einstreuroboters

Fotos: © BIO AUSTRIA / Wlcek