Eröffnungstag der BIO AUSTRIA Bauerntage: „Boden gut machen – mutig neue Wege gehen“

© BIO AUSTRIA/Zamut

27. Jänner 2016

Grabmann zu TTIP: Gegen Untergraben europäischer Standards zur Wehr setzen – Innovationspreis BIO AUSTRIAFuchs verliehen.

Wels (OTS) – Von 26. bis 28. Jänner 2016 treffen sich im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels Biobäuerinnen und Biobauern zur österreichweit größten Weiterbildungsveranstaltung für die biologische Landwirtschaft. Die zwölfte Ausgabe der BIO AUSTRIABauerntage steht unter dem Motto „Boden gut machen – Mutig neue Wege gehen“. „Das diesjährige Motto steht sinnbildlich für die Situation der biologischen Landwirtschaft in Österreich, die aktuell einen beachtlichen Zuwachs in Höhe von zehn Prozent bei der Anzahl der Betriebe verzeichnet. Viele Bäuerinnen und Bauern haben sich mit dem Einstieg in die biologische Landwirtschaft dazu entschlossen, einen neuen Weg zu gehen. Und sie werden durch die ganzheitliche Wirtschaftsweise des biologischen Landbaus, in deren Zentrum die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit steht, im wahrsten Sinne des Wortes dazu beitragen, Boden gut zu machen“, sagte BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann am gestrigen Eröffnungstag vor über 200 Besucherinnen und Besuchern.

Neue Wege zu gehen bedeute immer auch, sich auf neue Herausforderungen einzulassen und mit Unwägbarkeiten konfrontiert zu werden. In erster Linie aber liege darin die Chance auf eine positive Weiterentwicklung, so Grabmann, die angesichts des Zuwachses im Bereich der Bio-Betriebe eine große Chance zu einer gemeinsamen, produktiven Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft in Österreich sieht. „Jeder einzelne Bio-Betrieb mehr, jedes zusätzliche Mitglied in unserem Verband trägt dazu bei, die Werte der biologischen Landwirtschaft und deren qualitätsgesicherte, hochwertige Erzeugnisse zu den Konsumentinnen und Konsumenten zu bringen und diese damit noch besser am Markt zu etablieren“, betonte die BIO AUSTRIA Obfrau.

Keine Verschlechterungen durch TTIP akzeptieren

Gemeinsam und konsequent müsse man auch aktuellen politischen Herausforderungen begegnen, die für die ökologische Landwirtschaft möglicherweise massive Verschlechterungen mit sich bringen würden, so Grabmann, die hier das Freihandelsabkommen TTIP adressierte. „Nach wie vor gibt es keine ausreichenden Informationen über die Verhandlungsinhalte. Nach wie vor konnten die Gefahren für die Landwirtschaft, die ein Freihandelsabkommen mit den USA beinhaltet von der EU-Kommission nicht entkräftet werden“, bemängelte die BIO AUSTRIA Obfrau.

„Wir müssen und werden uns gegen Versuche, die hohen europäischen Standards im Bereich der Gesundheit, des Umwelt- und Verbraucherschutzes oder der Gentechnik auch nur geringfügig zu untergraben, zur Wehr setzen“, betonte die Obfrau. Die kleinstrukturierte Bio-Landwirtschaft in Österreich mit ihren hochqualitativen Produkten dürfe nicht durch einseitige, Industrie-freundliche Verhandlungspositionen gefährdet werden.

Beschwichtigungsversuche von politischer Seite seien zu wenig, es müssten Fakten auf den Tisch gelegt werden, die klar darlegen, dass potenzielle Gefahren von den europäischen Verhandlungsführern verstanden, ernst genommen und in deren Verhandlungspositionen Eingang gefunden haben, so Grabmann.

Innovationspreis BIO AUSTRIA Fuchs verliehen

Bereits zum siebenten Mal verlieh BIO AUSTRIA am Eröffnungsabend der Bauerntage den Innovationspreis „BIO AUSTRIAFuchs“ an die Erfinder von besonders innovativen Lösungen für die landwirtschaftliche Praxis. Der erste Preis geht heuer an Albert Starlinger aus Hehenberg/OÖ, der eine Maschine entwickelt hat, mit der sich mehrere zeitaufwändige Arbeitsschritte beim Kompostwenden verbinden und auf einmal erledigen lassen. Der zweite Platz geht nach Kärnten, und zwar an Jakob Kastner aus Dellach. Kastner hat eine Methode zum Verladen von Heu- und Siloballen entwickelt, die es ermöglicht, vier Ballen gleichzeitig mit nur einem Traktor aufzunehmen und vom Feld zu transportieren. Den dritten Preis erhält Stefan Ölzant aus Brand/NÖ, der eine stufenlos hydraulisch verstellbare Dunggabel gebaut hat, mit der das Reinigen der Mistgänge in Ställen mit nur einem Arbeitsschritt ermöglicht wird. BIO AUSTRIA gratuliert den Preisträgern herzlich.

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Foto vlnr.: DI Veronika Edler (BIO AUSTRIA), Johann Kreschischnig (BIO AUSTRIA Kärnten, übernahm den Preis stellvertretend für den zweitplatzierten Jakob Kastner), Julia Starlinger, Albert Starlinger (1. Platz), Stefan Ölzant (3. Platz), Gertraud Grabmann (BIO AUSTRIA Obfrau)

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