Frühe Blüten rund um Haus und Hof

© Müller

Frühblühende Ziergehölze, die reich an Pollen und Nektar sind

Im Naturgarten sind wir darauf bedacht, möglichst viele heimische Gehölze und Stauden zu pflanzen. Trotzdem spricht nichts dagegen, die eine oder andere Zierpflanze anzupflanzen. Es gibt im überreichen Angebot viele Zierpflanzen, die ebenso einen reich gedeckten Tisch für Wildbiene, Schmetterling und Co bieten.

Schon früh im Jahr bietet die Kornelkirsche Nahrung für Frühflieger an. Sie ist ein ideales heimisches Gehölz für Hecken aber auch als Solitär und ihr besonderer Vorzug liegt darin, dass sie keine Wurzelausläufer bildet und auch moderate Schnittmaßnahmen gut wegsteckt. Weiden gehören auch zu den ersten Nahrungsquellen im Jahr. Für den Garten gibt es auch wunderschöne kleinbleibende, Weiden in verschiedenen Größen und Formen. Die Purpurhängeweise wird nur etwa 60 cm hoch und erreicht einen Durchmesser bis zu 1 Meter. Andere Arten sind Wollweide, Sandweide, Engadin Weide. In den Baumschulen werden meist männliche Exemplare angeboten, die sich zur Blüte mit den gelben Kätzchen schmücken. Sie dienen als Pollenspender. Die weiblichen Weiden liefern energiereichen Nektar und sind zwar optisch nicht so dekorativ, aber für die blütenbesuchenden Insekten genauso wertvoll.

Ein schöner Frühblüher ist die Mahonie, von der es auch winterblühende Arten gibt. Die sonnengelben duftenden Blütenrispen ziehen Bienen an wie ein Magnet. Mahonien passen als Unterwuchs unter höhere Bäume und vertragen Halbschatten sehr gut. Das Laub ist wintergrün und glänzend und bietet das ganze Jahr hindurch eine Augenweide.

Sehr beliebt ist der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum). Das ist ein Spreitzklimmer, der sich an einer Wand oder an einem Zaun emporrankt und somit auch wenig Platz im Garten beansprucht. Die gelben Blüten gehen in milderen Lagen bereits zum Jahresende hin auf und sorgen für Farbtupfen im winterlichen Garten. Die Hauptblüte setzt etwa im Februar ein. Auch die Winterduft Heckenkirsche (Lonicera purpusii) ist so früh mit den Blüten dran, die noch dazu betörend duften. Dieser Strauch wächst sehr kompakt und wirkt am besten in Einzelstellung. Das gilt auch für die Glockenhasel (Corylopsis pauciflora). Als Unterpflanzung bieten sich blaublühende Frühlingsblüher wie Blausternchen oder Balkan-Anemonen an.

Hat man keine Scheu vor Giftpflanzen, sollte man Seidelbast in den Garten holen. Er ist von zierlicher Statur und gedeiht gut im Halbschatten und in der Nähe von Teichen oder Wasserläufen. Er zeichnet sich durch einen starken Duft aus, der angeblich bei Überdosis zur Benebelung von Geist und Sinne führen kann.

Zierquitten sind ebenfalls bei Insekten sehr beliebt und bieten ein optisches Highlight im Garten. Sie wachsen eher bodennah und in die Breite. Die Blüten sind sehr nektarreich. Im Herbst bilden sich kleine, feste Früchte, die gerne von Vögeln und Kleinsäugern angenommen werden und auch dem einen oder anderen Fruchtaufstrich eine besondere Note geben.

Neben Zierquitten gibt es auch Zierkirschen und Mandeln, die farblich jeden Garten bereichern und Nahrung für Bienen und Wildbienen bieten. Zum Beispiel die weißblühende Kurilenkirsche (Prunus kurilensis) oder die rosarote  Zwergmandel (Prunus tenella).

Sehr beliebt ist der Koreanische Duftschneeball (Viburnum carlesii) der mit der frühen Blüte und dem Dufterlebnis die bekannten Vertreter aus der heimischen Schneeballfamilie optimal ergänzt. Er wächst langsam und bleibt klein und bietet Nektar sowie Pollen im Überfluss.

Als niedriger Sichtschutz eignen sich die dicht wachsende Alpenjohannisbeere oder die Blutjohannisbeere. Erstere hat gelbe Blüten und kommt gut im Halbschatten zurecht. Die Blutjohannisbeere blüht rot und liebt sonnige Standorte.

Auf sauren Böden im Garten oder in Pflanzgefäßen kann die niedrig wachsende Schneeheide (Erica carnea) bereits im Dezember oder Jänner zu blühen beginnen. Auch Rhododendron und Azaleen lieben niedrige Ph Werte und zwei Vertreter öffnen ihre Blüten bereits ab Februar bis in den April. Es sind Rhododendron Praecox und R. dauricum, die neben sauren Böden auch wärmere Standorte bevorzugen.

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