Naturschutzpraktiker – Lehrgang abgeschlossen!
Ende April 2015 präsentierten die Teilnehmenden des Lehrgangs im Lilienhof St. Pölten ihre Projektarbeiten.
Aus der Fülle an Themen des Naturschutzes, denen sich die Biobäuerinnen und Biobauern im Zeitraum zwischen Jänner und April gewidmet hatten, entwickelten sie Naturschutzprojekte für den eigenen Hof.
Helga Sommer macht sich Gedanken über „Unser Betrieb und die Zukunft“, unter anderem auch über ihre liebste Arbeit, das Brotbacken, und schloss ihre Präsentation mit dem Gedicht „Im Garten des Lebens“.
Gertrude Kaltenböck beschäftigt sich mit Heilpflanzen und Homöopathie am Biobauernhof. Und sie berichtete von der Anlage eines Holzhaufens, der Nützlingen wie Käfern und Eidechsen Lebensraum bietet.
Christian Bigl wird ab heuer Naturschutzflächen im Waldviertel bewirtschaften, die dem Braunkehlchen ungestörte Bruträume ermöglichen. Das Braunkehlchen zählt zu den stark vom Aussterben bedrohten Bodenbrütern.
Brigitte Granner ist aufgefallen, es fliegen nimmer viele Schmetterlinge und ist durch diese Beobachtung zum Naturschutz gekommen. Sie wird Flächen ihres Hofes extensiv bewirtschaften. „Damit die Schmetterlinge wieder eine Chance haben!“
Carina Granner präsentierte eine Reihe von Maßnahmen des Naturschutzes im Garten, wie beispielsweise das Aufstellen eines Hummelhauses, den Bau eines Nützlingshotels aus Schilfrohr, die Anlage einer Natursteinmauer und den Bau eines Hochbeets aus Weidengeflecht.
Herta Heiden erhält mit dem Waldviertler Blondvieh eine gefährdete Rasse und berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Projekt der Kurzrasenweide.
Monika Gruber schafft mit kleinräumigen Naturschutzmaßnahmen auf ihrem Hof „Eine Bleibe“ für Blütenpflanzen, Wildkräuter, Insekten, Wildbienen und Wildtiere.
Josef Knoll betreibt soweit wie möglich Kreislaufwirtschaft und ermöglicht durch extensive Wirtschaftsweise, seltenen Pflanzen, wie Sommerdrehähre, Seidelbast, stengellosen Enzian, Mädesüß und vierzehn Orchideenarten, Überlebensräume.
„Landschaftselemente – eine Wiederentdeckung“, so betitelt Johann Kurzbauer seine Projektarbeit, bei der er sich dem Streuobst und der Naturschutzwiese annimmt. Neben der Erhaltung des alten Baumbestandes, wird er junge Obstbäume pflanzen, eine Benjeshecke anlegen, Nistkästen anbringen und Beerenobst setzen.
Maria Hausdorf hat sich dem „Leben im Weingarten“, der Vogel-, Insekten- und Pflanzenwelt in der hügeligen, kleinstrukturierten Landschaft des Wagrams, verschrieben. „I gfrei mi, wenn i a Ziesel siach“, beschreibt treffend ihre Projektarbeit.
Wir gratulieren und freuen uns über 10 neue NaturschutzpraktikerInnen in Niederösterreich!
Text: Monika Gruber
Am Bild vlnr: Marianne Fuchsluger – Organisation, Johann Kurzbauer, Christian Bigl, Herta Heiden, Carina Granner, Eva Marthe – Organisation Bio Austria, Brigitta Granner, Josef Knoll, Monika Gruber, Helga Sommer, Maria Hausdorf, Gerti Kaltenböck, Helmut Riß -Vorstand Bio Austria NÖ und Wien