Stall für Mutterkühe

© Trinker
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Familie Wagner stellte auf Mutterkuhhaltung um. Dafür wurde der alte Anbindestall mit viel Eigenleistung zu einem Laufstall umgebaut.

Der Wagnerhof der Familie Lackner liegt auf 1100 m Seehöhe in Pichl-Vorberg in der Nähe des Ramsauer Hochplateaus. Der Hof am Fuße des Dachsteins mit Blick auf die Schladminger Tauern wird seit drei Generationen als Gästepension geführt. Lange Zeit wurde die Landwirtschaft mit 8,5 ha zweimähdigem Grünland als traditioneller Milchviehbetrieb bewirtschaftet. Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen wurde vor einigen Jahren auf Ochsenmast umgestellt. Die zugekauften Einstellerochsen wurden im Winter in Anbindehaltung und im Sommer im Freien gehalten.

Geschickte Planung

Im Jahr 2017 kam es zur Umstellung auf Mutterkuhhaltung und biologische Landwirtschaft. Die bestehende Anbindehaltung im Stall wurde entfernt und der Stall zu einem Laufstall mit eingestreuten Liegeboxen und befestigtem Auslauf umgebaut. Der Stall bietet Platz für fünf Mutterkühe der Rasse Ennstaler Bergschecken und deren Nachzucht. Ausgemistet wird mit einem Hoftrac.
Die Jauchegruben wurden mit Betonspalten abgedeckt, der bestehende Mistplatz befestigt und als ständig begehbarer Auslauf eingerichtet. Für die Fütterung dient eine an der Stallaußenwand angebaute Heuraufe aus Holz, welche von oben aus der Scheune befüllt wird. Die Siloballen werden in einer mobilen Futterraufe im Auslauf angeboten.
Im Zuge des Umbaus wurde auch die Stallfassade erneuert und eine optisch sehr ansprechende Umfassung des Auslaufes errichtet.
Der Umbau mit viel Eigenleistung hat 30.000 Euro gekostet. Dabei wurde auch auf ein harmonisches Erscheinungsbild des gesamten Hofes geachtet.

Fläche gut genutzt

Aufgrund der guten Nachfrage werden die Bergschecken Kalbinnen als Zuchttiere verkauft. Die Ochsen werden mit zehn Monaten meist als Einsteller an den Bio-Hof Labonca vermarktet.
Durch die wohlüberlegte Planung für den Umbau und die gleichzeitige Betriebsumstellung auf Mutterkuhhaltung können bestehende Stallkapazitäten sinnvoll genutzt werden. Der finanzielle Aufwand für den Umbau war relativ gering. Die Umstellung auf Ennstaler Bergschecken ist auch langfristig interessant, da diese alte Rasse in der Mutterkuhhaltung einerseits beachtliche Mastleistungen erbringt sowie Zuchttiere wohl längerfristig nachgefragt werden. Die Rinder sind auch im Winter bei Sturm und Schnee gern und oft im Auslauf, sie fühlen sich sichtlich wohl und sind gesund.

Autor:
Hermann Trinker, Biozentrum Steiermark

Betriebsdaten:

Familie Lackner, Schladming, Stmk.

8,5 ha Grünland, 1100 m Seehöhe
5 Mutterkühe mit Nachzucht
Ennstaler Bergschecken
Zuchtbetrieb
Nebenerwerbsbetrieb
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www.wagner-hof.at