US-Bürger kommen bei Bio auf den Geschmack

Gemüse und Schild mit der Aufschrift organic farming
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Im Rahmen eines Seminars zum US-EU-Handel mit Bio-Produkten in der Residenz der US-Botschaft in Wien wurden die Chancen für Bio-Lebensmittel in den USA erläutert.

Bio wächst schnell

Demnach ist Bio der am schnellsten wachsende Sektor in der Lebensmittelindustrie. Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist dort seit 1990 fast jedes Jahr im zweistelligen Bereich gewachsen. Der Umsatz ist 3,22 Mrd. Euro im Jahr 1997 auf 38,73 Mrd. Euro im Jahr 2015 gestiegen. Die Aussichten auf weiteres Wachstum sind gut.

Knapp 5 % der Frischeprodukte im US-Lebensmittelhandel werden derzeit in Bio-Qualität gekauft. Flächenmäßig beträgt der biologisch bewirtschaftete Anteil an der gesamten US-Anbaufläche aktuell weniger als 1 %. In Österreich beträgt der Marktanteil im Lebensmittelhandel rund 7 % und 20 % der landwirtschaftlichen Fläche werden biologisch bewirtschaftet.
Der Bio-Trend in den USA wird besonders von den „Millenials“ – einer Generation, die nach Selbstverwirklichung strebt – insbesondere in den städtischen Ballungszentren vorangetrieben.
„Nach den Ergebnissen der US-Marktforschung SPINS greifen bereits 75 % der Privathaushalte in den USA zu biologischen Erzeugnissen. So wurde 2015 der jemals größte Gewinn in der Bio-Branche mit einem Umsatzzuwachs von 3,76 Mrd. Euro gegenüber 3,49 Mrd. Euro im Jahr 2014 erzielt. Die Wachstumsrate bei Bio lag mit 10,8 % im Jahr 2015 deutlich über jener des gesamten US-Lebensmittelmarktes von 3,3 %.

Bio-Wein aus Österreich

Das wichtigste Bio-Importgut aus Österreich in die USA ist Weißwein. Weltweit führen die Vereinigten Staaten wertmäßig am meisten Bio-Kaffee ein, gefolgt von Sojabohnen und Bananen. Bei den Bio-Exporten aus den USA stehen frische Äpfel an erster Stelle, Trauben und grüner Salat rangieren mit deutlichem Abstand dahinter. Aktuell hat die USA mit fünf Ländern Handelsabkommen, mit denen die jeweils andere Bio-Zertifizierung als gleichwertig anerkannt wird, abgeschlossen. Erst 2015 wurde ein solches mit der Schweiz vereinbart und weitere Abkommen bestehen mit Kanada (seit 2009), der EU (2012), Japan (2014) und Südkorea (2014).

Quelle: aiz