Vollautomatischer Wendepacker

© Tomic

Johannes Tomic aus Eberndorf in Kärnten entwickelte einen vollautomatischen Wendepacker. Er perfektionierte dadurch den Sojaanbau, schont den Boden, spart Diesel und Zeit.
Johannes Tomic bewirtschaftet seinen Betrieb seit 25 Jahren biologisch und führt ihn derzeit als Betriebsgemeinschaft mit seinem Sohn David. Es ist ein gemischter Betrieb mit Ackerbau und Schweinehaltung, angebaut werden verschiedene Getreidesorten, Körnerleguminosen und Ölfrüchte, die am Hof verarbeitet und direkt vermarktet werden.

Nach einer Lösung suchen

Johannes war es immer wichtig, den Betriebskreislauf möglichst zu schließen und unabhängig vom Zukauf von Eiweißfrüchten für die Schweine zu werden. So entschied er sich für den Anbau von Bio-Soja, das am Hof als Futtermittel aufbereitet wird.
Jedoch blieb der Sojaertrag mit rund zwei Tonnen unter den Erwartungen, vor allem machte ihm der Beikrautdruck zu schaffen. Versuche, Soja in Direktsaat in ein abgeblühtes Roggenfeld zu säen, waren betreffend Beikraut und Aufgang vielversprechend, der Ertrag mit eineinhalb Tonnen jedoch sehr bescheiden. Johannes Tomic gab nicht auf und baute Soja nach einer winterharten Begrünung – Rotklee mit Weidegras, Winterwickroggengemenge, etc. – an. Mit der Begrünung verbesserte er den Bodenaufbau, erhöhte die Wasserspeicherkraft und hatte eine gute Vorfrucht für die späte Frühjahrssaat. „Jedoch fiel mir auf, dass es besser ist, wenn ich die Wintersaaten bis etwa Mitte Mai wachsen lasse. Wenn es dann aber warm wird und höchste Zeit ist, mit der Körnermais- und Sojasaat zu starten, muss alles rasch, sauber und perfekt laufen. In zehn Tagen über 100 ha saatfertig vorzubereiten und im Einzelkornverfahren zu säen, das ist eine Herausforderung. Vor allem die Rückverfestigung und das Zerkleinern der groben Scholle vor der Saat sind sehr entscheidend für den perfekten Saataufgang und die anschließende Striegel- und Hackarbeit“, erläutert Johannes Tomic seine Erfahrungen.

Anbau verkürzen

Er suchte nach einer Möglichkeit, den Anbauprozess zu verkürzen und da kam ihm der Packer aus seiner Zeit als Praktikant in Erinnerung: „Allerdings ist der hinten am Pflug angebaute Packer viel zu kompliziert für unsere zum Teil sehr kleinstrukturierte Schlagsituation. Daher tüftelte ich an einer Lösung. Unabhängig vom Pflug soll er sein, bequem vom Traktor aus zu bedienen. Auch wenn ich auf die Straße fahre oder ein Hindernis am Feld steht, will ich nicht absteigen.“
Systeme mit einer Walze an der Fronthydraulik scheiterten an der eingeschränkten Manövrierbarkeit der Maschine, die Bedienung war nicht einfach genug. „Als mir einfiel, wie man vom Beet- auf den Wendepflug gekommen ist, war plötzlich alles klar und einfach. Beim Pflug hat man eine zweite Einheit dazu gebaut, diese ist eigentlich fürs Pflügen sinnlos, aber seither ist das Pflügen einfach und schön zu erledigen. Mit zwei Walzen an der Fronthydraulik lösten sich auch für mich alle Probleme. Walze heben, Walze senken, fertig. Einmal auf der einen, einmal auf der anderen Seite, zur Fahrt auf die Straße, einfach beide Walzen hochklappen fertig. Genügend Frontgewicht auf der Straße. Beim Arbeiten mit dem Pflug im Feld reduziert sich auch das Gewicht im Frontbereich auf die Hälfte, perfekt für die aktive Walze und perfekt als Restgewicht für die Räderbelastung“, so beschreibt Johannes Tomic seinen Lösungsansatz.

Als Werkzeuge entschied er sich für die Kombination aus Crossboard als aktive Planierschiene und Walze mit höhenverstellbaren Schneidkuven, die eine maximale Einebnung und Rückverfestigung auf engstem Raum ermöglichen. Nun benötigt der Biobauer für den perfekten Anbau zwei Arbeitsschritte, einmal pflügen mit Packer und einmal Säen mit Kreiselegge und Einzelkornsämaschine oder Breitsaat. Er braucht 1,5 Arbeitsstunden pro Hektar, ein perfekter Feldaufgang ist die Folge. Geerntet werden seither über drei Tonnen Bio-Soja. Die anschließende Saat des Wintergetreides erfolgt im Mulchsaatverfahren.
Für Johannes Tomic hat sich das Tüfteln und Herantasten an eine für ihn perfekte Lösung ausgezahlt, er ist nun mit dem Sojaanbau rundum zufrieden.

Bei Interesse können Sie sich gerne an Ing. Johannes Tomic, Tel. 0664/349 21 01 wenden.
www.biohof-tomic.at