Lebensmittel der Woche: Paprika

© BIO AUSTRIA/ Sonja Fuchs

Allgemeines

Paprika, lateinisch Capsicum, gehören zur Familie der Nachtschattengewächse. Die vielen verschiedenen Sorten unterscheiden sich nach Geschmack (Schärfe), Größe und Farben unter anderem Chili, Pfefferoni, milder Spiral, Gelbgrüner Paprika, Roter Augsburger, Sweet Chocolate, Korosko und viele mehr.

Herkunft und Geschichte

Der wilde Paprika hat seinen Ursprung in den tropischen Ländern Amerikas. Wieder einmal hatte Columbus seine Hände im Spiel und brachte von seiner Reise die Paprika mit nach Spanien. Über die Handelsrouten gelangte die Pflanze im 16. Jahrhundert über den Balkan in die Türkei und nach Ost- und Mitteleuropa. Östlich des Neusiedler Sees im pannonischen Klima wurde Paprika zuerst im 20. Jahrhundert kultiviert. Lange Zeit wurde Paprika nur als Pfeffer Ersatz verwendet, da das scharfe Chilligewürz billiger war als Pfeffer. Im 19. Jahrhundert gelang es dann gelang Sorten zu züchten welche kein Capsaicum enthalten, welches für die Schärfe verantwortlich ist. Das war die Entstehung des Gemüsepaprikas.

Anbau und Saison

Hauptsächlich wird Paprika in Folientunneln und Gewächshäusern angebaut, da er sehr wärmeliebend ist und unter 7 Grad schon physiologische Schäden auftreten. Humus- und nährstoffreiche Böden sind Voraussetzung für den Anbau. Geerntet wird Paprika von Ende Juli bis September. Verschiedene Sorten müssen mit ausreichend Abstand gepflanzt werden, da die Gefahr der Verkreuzung besteht.

Bio-Besonderheiten

Bio-Paprika werden auch im Freiland gepflanzt und sind sehr robust obwohl sie nicht mit chemisch synthetischen Spritzmitteln bearbeitet werden. Eine beliebte Sorte ist der „Milde Spiral“, verschiedene Chilisorten und auch viele alte Sorten und Raritäten.

In der Verarbeitung

Wichtig ist es, den Stiel und die Samen zu entfernen, bevor man den Paprika verarbeitet. Die roten und gelben Paprikas sind sü.er als die grünen Paprika die etwas bitterer und intensiver im Geschmack sind.

Wussten Sie, dass

  • Händewaschen nach dem Schneiden von Chilis und Co. nicht ausreicht, da das für die Schärfe verantwortliche Capsaicin nicht wasserlöslich ist?
  • In Österreich pro Jahr knapp 48.000 Tonnen Gemüsepaprika verzehrt werden?
  • Es weltweit über 2.000 Paprika- und Chilisorten gibt?

Bio-Facts

  • In der Bio-Landwirtschaft müssen die im Betrieb benötigten Jungpflanzen selbst angezogen oder von einem anderen Bio-Betrieb gekauft werden.
  • Der Anbau von Bio Gemüse ist nur als Erdkultur erlaubt, auf Steinwolle, Hydrokultur oder mittels Nährfilmtechnik ist der Anbau nicht zugelassen.
  • Die Bio-Landwirtschaft setzt sich dafür ein, alte Sorten wieder aufleben zu lassen und die Sortenvielfalt unserer Kulturpflanzen zu erhalten.

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