Das Vulkanland auf dem Weg zur Bio-Modellregion

© Roman Schmidt/Markenagentur

Pressekonferenz, 14. September 2023 –  Schloss Kapfenstein

Nach Graz wagt nun auch das Vulkanland den Schritt zur Bio-Modellregion. Bio-Modellregionen sollen Endverbraucher:innen und Produzent:innen näher zusammenbringen. Eine Drehscheibe mit leichtem Zugang zu Bio-Lebensmittel soll dabei helfen.

Bio-Modellregionen als Bindeglied

Bio Ernte Steiermark und der Verein der steirischen Bio-Modellregionen haben sich zum Ziel gesetzt 5 – 7 Bio-Modellregionen zu etablieren. Im Fokus der Bio-Modellregionen steht nicht nur die Steigerung der Bio-Anbauflächen. Derzeit bewirtschaften rund 288 Bio-Betriebe, das sind circa 7% der Lanwirt.innen in der Region, eine Fläche von 3.285 Hektar Bio-Fläche im Vulkanland. Es geht darum vor allem, die in der Region vorhandenen Potenziale zu erschließen und gemeinsam mit engagierten Akteur:innen vorhandene Strukturen zu nutzen und neue aufzubauen. „Es braucht wieder mehr Kompetenz in der Vermarktung direkt ab Hof, es wäre gut wenn jeder Bio-Betrieb zumindest ein Produkt über die Direktvermarktung an Endkunden:innen bringt. Langfristig streben wir an gut ein Drittel der Vermarktung selbst in die Hand zu nehmen. Aktuell liegt die Direktvermarktung bei rund 7 bis 10%“, so Thomas Gschier Obmann von Bio Ernte Steiermark.

Die Bio-Modellregion Vulkanland

In jeder Region gibt es aktive Personen, die ihre Region und den biologischen Landbau voranbringen möchten. Genau diese Menschen brauchen wir, um Bio in der Region sichtbarer zu machen und die Anzahl der Bio-Betriebe, Bio-Verarbeiter und Manufakturen zu erhöhen. „Unser großes Ziel ist es wieder verstärkt direkte Verbindungen zwischen den Bio-Produzent:innen und den einzelnen Bedarfsgruppen aus Gastronomie, regionalem Handel und Privatkund:innen zu schaffen, um faire Preise für alle Beteiligten zu erzielen. Das persönliche Kennenlernen ist dabei unumgänglich und schafft Wertschätzung auf allen Ebenen“, erklärt Karin Magometschnigg. Josef Ober Bürgermeister von Feldbach und Obmann des steirischen Vulkanlandes freut sich über die Zusammenarbeit und bringt zum Ausdruck, dass Bio im Vulkanland angekommen ist. Ober betont: „Bio hat nicht mehr nur mit Glaube zu tun, Bio ist mittlerweile viel mehr eine Haltungssache.“

Bio-Daten im Vulkanland

Bio-Betriebe Teil- und Vollbetriebe        24 / 288 Betriebe
Bio-Flächen gesamt                                       3.285 ha
Bio-Ackerbau                                                   1.398 ha
Bio-Grünland                                                   939 ha
Bio-Obstbau                                                    776 ha
Bio-Gemüsebau (geschützter Anbau)0,04 ha                
Bio-Weinbau182 ha

Bio in der Praxis

Schon zu Schulzeiten hat sich der Bio-Winzer und Oenologe Christof Winkler-Hermaden für den Biolandbau interessiert. Gemeinsam mit Papa Georg wurde 2008 ein Bio-Zertifikatslehrgang besucht und 2009 der Familienbetrieb auf Bio umgestellt. Christof erwähnt stolz: „Für uns war das der einzig logische Schritt und wir sind nach wie vor sehr zufrieden damit. Biologische Bewirtschaftung bedeutet für uns, unser Tun und Handeln im Einklang mit den Prozessen in der Natur zu bringen.“ In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass die Nährstofffreisetzung im Boden durch das Handeln der Familie gezielt gesteuert wird. Am Beginn des Jahres werden Beikräuter im Unterstockbereich noch maschinell gehackt, weil für das Triebwachstum und die Blüte noch viele Nährstoffe nötig sind. Ab der Blüte wird nur noch gemulcht und gebürstet. Damit stellt man sicher, dass die Trauben bis kurz vor der Ernte gesund bleiben. Christof und Katharina sind sich einig: „Wir erwarten uns von der Bio-Modellregion im Vulkanland, dass wir noch mehr Betriebe begeistern können auf biologische Wirtschaftsweise umzustellen und eine Region zu werden die wegweisend für ganz Österreich und die ganze Welt zeigt, dass es möglich ist mit biologischer Wirtschaftsweise eine Region zu ernähren und zu begeistern.“

Service

Steirische Bio-Lebensmittel aus bäuerlicher Direktvermarktung sind im Bio-Einkaufsführer von Bio Ernte Steiermark sowie online unter www.biomaps.at zu

finden.

Verein der steirischen Bio-Modellregionen

Der biologische Landbau trägt aktiv zum Klimaschutz, zum Erhalt der Artenvielfalt, zum Aufbau eines lebendigen Bodens und zur Reinhaltung von Luft und Wasser bei. Der Verein der Steirischen Bio-Modellregionen hat sich zur Aufgabe gesetzt diese Ziele zu unterstützen und versteht sich als überparteiliches Netzwerk, der sowohl Konsument:innen als auch biologisch wirtschaftende Betriebe angehören.

Bio Ernte Steiermark

Bio Ernte Steiermark ist die Landesorganisation innerhalb des Verbandes BIO AUSTRIA. Mehr als 2.100 steirische Landwirt:innen wirtschaften nach strengen Bio-Richtlinien von BIO AUSTRIA hinsichtlich Produktion und Kontrolle und fühlen sich sowohl der Natur als auch den Mitmenschen verpflichtet. Sie übernehmen Verantwortung gegenüber den Tieren und ihren Bedürfnissen. Oberstes Ziel ist der Erhalt der Lebensgrundlagen für alle.

Kontakt

  • Mag. Josef Renner

    Bio Ernte Steiermark, Geschäftsführung
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  • Bianca Westenacher, BA

    Bio Ernte Steiermark, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Presse
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